WELL SEASONED CHRIST

– HERETIC BLASPHEMY

(2014, 9 Songs)


„Well Seasoned Christ entwickeln und spielen ... ihre melodiöse Mischung aus modernem und klassischem Thrash Metal gesprenkelt mit Einflüssen aus Death, Heavy und Progressive Metal.“ So schreiben die 2011 gegründeten Langenfelder WELL SEASONED CHRIST auf ihrer Facebook-Seite. Dem ist nichts hinzuzufügen, würde man doch angesichts des Covers eher auf heftigen Death Metal tippen. Von den aufgezählten Einflüssen ist dabei letztere Stilrichtung – wenn überhaupt – nur in Spurenelementen zu finden.  „Progressiv“ ist da am ehesten der Fakt, dass man mit dem Opener HYMN auf einen Text des Kirchenlieder-Dichters Isaac Watts zurückgriff: Findet man in der Metal-Szene sicherlich nicht alle Tage (wobei man sich ansonsten lyrisch eher als Atheisten/ Zweifler zu erkennen gibt – man lese die Texte zu BOW TO THY MESSIAH und LIMBS MUST FALL).

Meist geht es musikalisch aber eher brachial zur Sache, wobei jedoch selten das Gaspedal durchgetreten wird, sondern eher grooviges Midtempo angesagt ist. Dabei wird jedoch das Fettnäpfchen der Monotonie bzw. der fehlenden Abwechslung gekonnt umgangen. Zu Gute kommt der Band, dass die Länge der CD mit 44 Minuten optimal ist. Der Sound ist insgesamt zufriedenstellend, wobei die Gitarren angenehm trocken produziert sind. Unter den durchgehend okayen bis sehr guten Songs stechen das sehr eingängige HATE CONTRA HATE und die Band-Hymne (?) THE WELL SEASONED CHRIST hervor – für ein erstes Lebenszeichen eine ordentliche Ausbeute. Dabei hat vor allem Sänger Stefan sicherlich noch Luft nach oben, denn dass in der Beherrschung der Arbeitswerkzeuge alles im grünen Bereich ist, zeigt nicht zuletzt der Rausschmeisser, das Instrumental DEATH, BLOOD, MISERY. Da vorliegende Veröffentlichung bereits von 2014 ist, sollte hier bald neues Material anstehen. Bis dahin gibt es die – im übrigen sehr gut aufgemachte – CD u. a. auf der Homepage für 10 Euro + Versand zu erstehen: https://www.wellseasonedchrist.com/mailorder.


Mirco, März 2018


27. September 2014 - im Sojus 7 in Monheim am Rhein