ARCTIC WINTER

– UCH ALDER...

(2012, 12 Songs)


Hut ab! Was die Saarländer ARCTIC WINTER in Eigenregie auf die Beine gestellt haben, lässt viele Releases auf etablierten Labels sowohl in Sachen Aufmachung als auch song- und soundtechnisch alt aussehen. In Sachen Abwechslung macht der Band so schnell keiner was vor. Da macht es sich bezahlt, dass man, unter verschiedenen Namen und mit Unterbrechung, bereits seit 1989 (!) aktiv ist. Da wird die gesamte Palette, die die harte Musik liefert, von traditionell über Thrash und vereinzelter Blastbeats, mit einer Selbstverständlichkeit abgedeckt, dass man beinahe meint eine Compilation im Player zu haben. Ob man das auf dem kürzlich erschienenen Folgealbum PLEK MEDDL auch so hingekriegt hat? Wir sind gespannt! Aber zurück zu UCH ALDER:

Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung möchte ich Schlagzeuger Siggi Woll herausheben, der sein Instrument äußerst stilvoll bedient und damit wohl am meisten von der starken Produktion profitiert. Da kommt auch kein Vorwurf über die Lippen, dass man sich im Mittelteil von STRUGGLE TO LIVE den instrumentalen Anfangsteil von MAIDENs NUMBER OF THE BEAST (dem Song) ausgeliehen hat. Dieser Song, der Opener DEFCON 5, I DREAM INFRARED und NO TIME TO DIE sollen für Interessierte als Anspieltipps dienen.

Leider leidet auch UCH ALDER bei einer Länge von fast 70 Minuten darunter, dass sich einige Hänger einschleichen. So gerät (der ansonsten durchgehend überzeugende) Sänger Mic Winter mit den balladesken Parts, wie zu Beginn von AVALANCHE und vor allem bei WHEN COLOURS FADE TO GREY an seine Grenzen. Letzterer Song wirkt zumindest für meine Ohren zu erzwungen - als wenn man unbedingt eine Ballade am Start haben wollte. Trotzdem hoffe ich, dass jeder Leser von hier umgehend zur Homepage der Band (http://www.arctic-winter.de/) surft und ihr die Exemplare zu einem Spottpreis von 10 Euro aus der Hand reisst – und bei der Gelegenheit gleich noch PLEK MEDDL abgreift.


Mirco, März 2018


Bandfoto 2018