WHEEL

- ICARUS

(2013, EYES LIKE SNOW, 7 Songs, 48:49 Minuten)



Das Rad dreht sich. Langsam… - sehr langsam. Wenn der Wagen jedoch erstmal ins Rollen gekommen ist, dann ist er nicht mehr zu stoppen. So, mehr oder weniger, könnte man die seit 2006 aktive Doom Band WHEEL beschreiben. Die vier Westfalen haben mit ihrem zweiten Album ICARUS aus dem Jahre 2013 erneut bewiesen, dass sie im Doomgenre ganz groß mitmischen können. Inhalte wie Tod, Depression und Trostlosigkeit sind in einem harmonischen Einklang von schweren Riffs, klarem Gesang und einem Machtwort rufendem Growlen in einer nahezu perfekten Symbiose gebracht.

Die Scheibe beginnt mit keinem lückenfüllenden Intro, sondern das „Rad“ dreht sich von der ersten Sekunde an in einer beeindruckenden kontinuierlichen Art und Weise, die unglaublich Spaß macht. 
Ein tonnenschweres Riff leitet den ersten Track OBLIVION ein. Der Sound ist klar und man kommt gleich zur Sache. Für jeden Doom-Fan sind schon die ersten Sekunden ein Ohrenschmaus.
Einflüsse wie z.B. von SOLITUDE AETURNUS oder MIRROR OF DECEPTION sind hier nicht zu überhören. Dank der genialen Stimme von Arkadius Kurek wird der Hörer auch in diesem Album an die Hand genommen und auf die Reise durch die epische Doomlandschaft von ICARUS genommen. 

Der dritte Track ICARUS beweist auch hier einmal mehr, dass die Dortmunder ihr Handwerk verstehen. Eine eindringliche Melodie, die den Hörer bis zum Ende beständig begleitet und zum Headbangen verleitet. Geiler Track.
Aber auch langsame Tracks wie der anschließende Song ECLIPSE zeigen die Vielfältigkeit des Albums. Langsame, nahezu entspannende Gitarrenriffs mit einem traditionell, fast folklorischen Einfluss, direkt aus der griechischen Mythologie entsprossen, gepaart mit doomigen Abschlüssen alla BLACK SABBATH lassen grüßen. Untermalt wird das Ganze mit einer Art Dialog zwischen Klargesang und Growling. Fantastisch.

Am Ende unserer akustischen Reise geht es mit dem Track THE MISINTERPRETATION OF KADAR in die finale Schlacht alla ARKHAM WITCH. Hier bekommt der Hörer, den bis dahin eher spärlich gesäten, diabolischen Ruf nach Vergeltung zu spüren. Das Tempo wird erhöht und die Doomschwerter werden gewetzt. Der Schluss des Albums wird zunehmend langsamer und rundet die abwechslungsreichen Tempowechsel ab. Das Rad kommt zum Stillstand, jedoch hoffentlich nur vorübergehend… Wir sind gespannt was als nächstes kommt!

FAZIT: Ein tolles Album. Abwechslungsreich und für jeden Doom-Liebhaber eine absolute Bereicherung im Plattenschrank.


https://wheeldoom.bandcamp.com/

https://www.facebook.com/Wheeldoom


Philipp, Mai 2017

Sein erstes Review auf MusikBlick - willkommen!


Mai 2017 in Düsseldorf